Für unsere Gleiswendel haben wir uns Segmente aus 4mm Aluminium
besorgt. Jeweils 6 Segmente ergeben einen Vollkreis für Radius R4 (Abfahrt) und R5(Auffahrt). Miteingerechnet wurde der lichtfreie Raum für 4-achsige Reisewaggons. Weiters haben wir uns Alustreifen, mit 10mm Bohrungen für 8mm Gewindestangen, als Verbindungsstücke vorbereitet.
Der erste Schritt ist das Auflegen der Segmente und der Verbindungsstreifen, damit die Bohrungen für die Gewindestangen angezeichnet werden können. Nach dem Bohren werden die auf einen Lichtraum von 8cm von Ebene zu Ebene, zugeschnittenen Gewindestangen montiert.
Ist das erledigt, werden die Verbindungsstreifen und dazu gehörenden 8mm Muttern (zum Höheneinstellen und kontrafixieren) völlig eben montiert und die Alusegmente plan aufgelegt. Verbunden werden die Teile durch einen 2 Komponenten Alukleber. Wir haben jedoch noch zusätzlich jede Nahtstelle mit Popnieten verbunden, das gibt zusätzliche Stabilität und beschleunigt das Weiterarbeiten.
Wichtig beim Kleben ist, dass sowohl die Oberfläche von Segmenten und Verbindungsstreifen aufgeraut werden (eine grobe Feile oder eine Flex reichen dazu), sonst hält der Kleber auf der glatten Aluoberfläche nicht !!!
Nach einer Stunde ist der Kleber ausgehärtet und der erste Teil der Gleiswendel kann vorgespannt werden. Wie man auf dem Bild erkennen kann, wurde die letzte (halb) Nahtstelle für die Verlängerung noch offen gelassen.
Zur Erleichterung der Schienen- und Kabelmontage haben wir uns entschieden, erst danach den zweiten Teil der Gleiswendel zu bauen.
Nun wurde die Gleistrasse verlegt, eine kleine Rampe gebaut mit der wir die Steigung zur und über die Wendel gleichmässig halten können. Testgefahren wurde auch schon mal das erste Teilstück (ist ja für uns quasi eine Prototype). Nun geht es daran die Gleiswendel weiterzubauen. Als erstes werden die Verbindungsstreifen waagrecht ausgerichtet und mittels Kontramuttern fixiert.
Danch werden die Alusegmente aufgelegt und mit Bohrungen für die Nieten versehen, diese erleichtern die Passgenauigkeit beim anschliessenden verkleben der Segmente und geben zusätzliche Stabilität. Jedoch wurde die Anschlussstelle zum ersten Teil noch offen gelassen!
Aus diesem Detailbild erkennt man recht gut das der zweite Teil waagrecht aufgelegt ist und wie die Nieten die Segmente in Position halten. Angepopt werden die Nieten erst direkt beim verkleben. Während des Aushärten des Klebers wurde der Klebestelle zusätzlich mit einem Verbindungsstreifen von oben Stabilität gegeben.
Bevor wir den ersten Teil und den Zweiten verbinden können wurde der Zweite nochmal abgenommen und ein Oberleitungsersatz eingeklebt, dieser wurde aus 2mm Messing Schweissdraht vorgebogen, durch zusammenlöten verlängert und mittig an die Unterseite des oberen Gleiswendelteiles aufgeklebt. Wir haben uns noch nicht entschieden ob es eine duchgehende Oberleitung geben wird, allerdings ist es nachträglich in der Wendel kaum mehr möglich eine einzubauen.
Nun wird der zweite Teil wieder aufgesetzt und mit dem ersten Teil verklebt und vernietet. Nach der Austrockungszeit des Klebers (ca: 1Stunde) wurde wie auf dem Bild erkennbar die Gleiswendel auf ihre Höhe vorgespannt. Die Gleise wurden übrigens mit einem Silikonkleber flächig verklebt. Das dämmt zusätzlich noch das Rollgeräusch.
Danach gehts wieder ans Schienenlegen. Wie man sieht wurde ein 3/4 Segment oben als Ausfahrt angesetzt. Der Oberleitungsersatz wurde verlängert bis in einen Bereich über dem nicht mehr überbaut wird. Dazu haben wir uns aus dem gleichen 2mm Messingdraht Stützbrücken gebogen und mit den Muttern der Stützkonstrucktion verschraubt. Natürlich ist die Oberleitung in sich verlötet, was weniger Probleme bereitete als erwartet.
Wie man auf den Bildern vom Testfahren sieht haben weder lange Züge wie der hier abgebildetet Transalpin (Länge 1,7m) noch die Wiesel Garnitur (mit 1:100 KMB Waggons) Probleme in der Gleiswendel. Auf der Bilderserie unterhalb kann man gut erkennen wie der Pantograph vom Oberleitungsersatz eingefangen wird.